ABGESAGT: Milan trifft auf Leo – Deutschland in der Oberliga der Waffenexporteure?
20. Mai 2020 – 19:30 Uhr , friedens räume Villa Lindenhof, Lindenhofweg 25, 88131 Lindau
Deutschland ist weiterhin an vorderster Front an den bewaffneten Konflikten als Rüstungsexporteur beteiligt. Rüstungsexporte befeuern Konflikte und produzieren direkt oder über Umwege Geflüchtete. Hierzulande leben viele (ca. 100.000) Menschen von der Produktion und dem Export von Waffen auch in Kriegs- und Krisenregionen und dies schafft weltweit Leiden. Die Umwandlung von Rüstungsgütern in intelligente zivile Güter hat daher nicht nur friedenspolitische Aspekte, sondern tangiert auch die Struktur und die Industriepolitik der BundesrepublikDeutschland.
Als Exportweltmeister braucht Deutschland eigentlich nicht Waffen zu exportieren. Die deutschen Waffenexportgesetze gelten als strikt, dennoch sind deutsche Waffen weltweit im Einsatz, auch in Kriegsund
Konfliktregionen. Wie kann das sein, trotz restriktiver Waffenexportgesetze?
Deutschland möchte mehr „Verantwortung“ in der internationalen Politik übernehmen und ist Nichtständiges
Mitglied des UN Sicherheitsrats (2019/20). Will Deutschland als Mitkrieger auftreten oder die friedliche Beilegung von Konflikten fördern und an einem nachhaltigen Friedensklima weltweit mitarbeiten? Die Evangelische Kirche in Baden hat sich entschieden, mittelfristig „Kirche des gerechten Friedens“ zu werden und arbeitet daran in vielfältiger Weise. Deutschland ist am Scheideweg: Rüstungsexporteur oder Exporteur von Lebensgütern zu sein.
Referent: Kiflemariam Gebrewold ist Referent bei der Evangelischen Kirche in Baden, Agraringenieur, entwicklungspolitischer Journalist (ARD, epd) und seit über 30 Jahren im ökumenischen Kontext in der Entwicklungshilfe und zu Rüstungsfragen unterwegs.